Die Zukunft der biologischen Lebensmittelproduktion in der EU
Zuletzt aktualisiert : 24 January 2019In den letzten zehn Jahren wurde der Flächenanteil des Biolandbaus in der Europäischen Union verdoppelt, während der Markt um das Vierfache gewachsen ist.1 Landwirte, Wissenschaftler und politische Entscheidungsträger, sowie Verbraucher, sind an einer Verbesserung der biologischen Produktionssysteme interessiert, um sie weniger komplex, gerechter für Kleinbauern und einheitlicher zu machen. Infolgedessen hat der Europäische Rat neue, vereinfachte Vorschriften für die biologische Produktion entwickelt, die ab Juli 2020 Anwendung finden werden.2 Die neue Verordnung befasst sich mit wichtigen Bereichen wie:
Unterstützung von Kleinbauern
Die neuen Vorschriften erwägen insbesondere Kleinbauernhöfe und Hersteller, die sich eine Umstellung auf biologische Produktion wünschen, aber die mit den hohen Kosten und komplexen Regeln konfrontiert sind. Die neuen Richtlinien sind leichter verständlich und stärker harmonisiert, und ermöglichen dadurch den Landwirten, ihre Produkte in allen Mitgliedstaaten zu verkaufen. Der Rat hat auch ein Gruppenzertifizierungssystem eingeführt, das Landwirtengruppen und Genossenschaften ermöglicht, eine Bio-Zertifizierung gemeinsam zu beantragen, und die Prüf-, Zertifizierungs- und Verwaltungskosten zu teilen.
Das Vertrauen der Verbraucher stärken
Die neue Verordnung macht die Rolle und Zuständigkeiten der Kontrollorgane klarer und transparenter. Die Überwachung von Einzelhändlern auf Einhaltung der Regeln erfolgt nach einem risikobasierten Ansatz, was die Verwaltungsaufwand für Wirtschaftsbeteiligte verringert, insbesondere für die kleinen und mittleren Unternehmen.
Verbesserte Einfuhrbestimmungen
Derzeit müssen Länder, die biologische Erzeugnisse in die EU ausführen, ähnliche Vorschriften für die biologische Produktion einhalten. Die neue Verordnung schreibt die genaue Einhaltung der EU-Vorschriften vor. Dadurch wird sichergestellt, dass die EU-Landwirte einen fairen und gleichen Marktzugang haben. Im Rahmen dieses Prozesses werden Handelsabkommen mit Drittländern neu definiert werden, um die biologischen Landwirte der EU bei der Suche nach neuen Möglichkeiten im Ausland zu unterstützen.
Die Aufnahme mehrerer Produkte
Die derzeitigen Rechtsvorschriften umfassen Produktionsvorschriften für viele Lebensmittel und Agrarprodukte, aber der sich ausweitende Markt verlangt neue Waren. Als Antwort darauf enthält die neue Rechtsvorschrift Regeln für Produkte, die in den derzeitigen Rechtsvorschriften nicht enthalten sind, wie Salz, Mate, Weinblätter und Palmherzen, sowie für einige Nichtlebensmittelerzeugnisse wie Kork und Bienenwachs. Zusätzliche Produktionsvorschriften bezüglich der Aufzucht von Rehen, Hasen und Geflügel werden auch eingeführt werden.
Abschaffung der Ausnahmen
Derzeit sind einige Ausnahmen von den Vorschriften für die biologische Produktion zulässig. Politische Entscheidungsträger glauben, dass die biologischen Produktionssysteme der EU jetzt, aufgrund des schnellen Wachstums des biologischen Sektors in den letzten zehn Jahren, ohne diese Ausnahmen funktionieren können. Die Verwendung von konventionnellen Saatgut und Tieren ist beispielsweise zulässig, wenn keine biologischen Alternativen verfügbar sind, aber diese Vorschrift wird bis 2035. abgeschafft sein.